Die Ursachen der Erkrankung an Alzheimer sind leider bisher noch immer unbekannt. An dieser fortschreitend degenerativen und unheilbaren Krankheit leiden in der Bundesrepublik schätzungsweise 1,2 Millionen Menschen. Dem heutigen Kenntnisstand nach, geht die Wissenschaft davon aus, dass eher eine Reihe zusammenhängender Störungen für die Krankheit ursächlich sind, als ein einzelnes Leiden.
Alzheimer Risikofaktoren
Obwohl die Ursachen der Krankheit nach wie vor im Dunkeln liegen, sind bisher folgende Faktoren identifiziert worden, die bei der Entstehung von Alzheimer eine Rolle spielen.
- das Alter: 98 Prozent der Erkrankungen zeigen sich erst ab dem 65-ten Lebensjahr. Bei den 80-90-Jährigen sind schon 20 Prozent betroffen und bei den über 90-Jährigen sogar rund 33 Prozent.
- die Genetik: in seltenen Fällen, nämlich nur bei rund 2 Prozent der Alzheimererkrankten, ist dies erblich bedingt.
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen: In diesem Zusammenhang spielen Übergewicht, Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen und erhöhte Blutzuckerwerte eine negative Rolle.
- Diabetes Typ 2: bei Alzheimerbetroffenen ist feststellbar, dass sie einen niedrigen Insulinspiegel und eine Insulinresistenz im Gehirn aufweisen.
- freie Radikale im Körper: sie schädigen die Zellmembranen und Zellkerne im Körper. Können diese Radikale vom Körper nicht hinreichen abgebaut werden, unterliegt der Körper dem sogenannten oxidativem Stress. Leider ist das Gehirn für diese Art des Stresses besonders anfällig.
- Entzündungen: es wird vermutet, dass lang anhaltende Entzündungen Gehirnzellen zerstören und die Plaquesbildung fördern können.
Cannabis ein möglicher Helfer?
Bereits im Juni 2014 ergab eine Studie der US-Universität USF Health Morsani College of Medicine, dass geringe Mengen Cannabis auch bei Demenz-Erkrankungen heilend wirken können. Ursächlich hierfür ist das in der Pflanze enthaltene Tetrahydrocannabinol (THC). Dieser Wirkstoff verringert die Produktion des Protein-Fragments Beta-Amyloid. Bei Alzheimererkrankten häufen sich diese Fragmente als Plaques zwischen den Nervenzellen.
Weitere Anwendungsgebiete
Die Erkenntnisse der Forschergemeinschaft hinsichtlich der potentiellen Anwendungsbereiche von Cannabis sind eher als uneinheitlich zu bezeichnen. Im Folgenden ein paar Anwendungsgebiete, bei denen Studien belegen, dass sich der Einsatz von Cannabis positiv auswirkte.
- Spastik: eine positive Beeinflussung der spinalen Spastik durch Anwendung von THC, Nabilon und Cannabis wird durch eine Vielzahl von Studien belegt.
- Übelkeit und Erbrechen: THC zeigte sich in Studien hilfreich beim Einsatz gegen Brechreiz und Übelkeit nach Krebschemo- und Strahlentherapie.
- Appetitlosigkeit: es konnte beobachtet werden, dass schon ab Tagesdosen von 5 Milligramm THC der Appetit merklich gesteigert wird.
- Schmerz: breit angelegte Studien zeigten die schmerzlindernde Wirkungen von Cannabis z.B. bei Krebsschmerzen, Kopfschmerzen, multipler Sklerose und HIV.
- Asthma: oral verabreichtes THC (15mg) zeigte vergleichbare Wirkungen wie üblicherweise angewendete bronchienerweiternde Medikamente.
- Glaukom: bereits in den 1970-er Jahren wurde der Effekt der Senkung des Augeninnendrucks durch Cannabis bemerkt. Nachfolgende Studien zeigten, dass die Verabreichung von THC in Dosen von 10-20 Milligramm den Augeninnendruck um durchschnittlich 23-30 Prozent senken konnten.
weiterführende Links:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Alzheimer Forschung Initiative e.V.
cannabinoid medicilles
(Bildquelle: pixabay.com)
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